In Anterselva angefeuert

Einige Fanclubs von Biathlon-Athleten reisen durch halb Europa, um bei jedem Weltcup ihre Lieblinge zu unterstützen. Jener von Katrin Apel hatte sich im Januar auf die Reise nach Antholz gemacht. Antholz, oder Anterselva wie es in der Landessprache heißt, ist bei den Biathleten und Fans längst kein Geheimtipp mehr. Das höchstgelegene Biathlonzentrum Europas am Antholzer See liegt auf etwa 1600 Metern Höhe, stellt an die Aktiven erhöhte Anforderungen an deren Kondition. Solche war auch von den acht Mitgliedern des Fanclubs der Frankenhainerin Katrin Apel gefragt, die vor Ort ihre Katrin und den Frankenhainer Daniel Graf unterstützen wollten.

Die Anreise über den Brenner, bis zum Hotel Seehof ins Pustertal, sowie an allen Wettkampftagen hinauf ins Antholzertal waren zu bewältigen. Dafür wurden sie aber von einer herrlichen Natur, in dem das Biathlonzentrum Antholz liegt, meist Sonnenschein und tollen Wettkämpfen entschädigt.

André Gessert, der diese Fanclubfahrt zum dritten Mal organisiert hat, hielt neben den Wettkämpfen noch Abstecher zum durch Kämpfe im 1. Weltkrieg bekannten Falzaregopass, nach Cortina de Ampezzo und auf der Rückfahrt zur Sprungschanze auf dem Berg Isel bei Insbruck parat. Da blieb nur wenig Zeit für die eigene sportliche Betätigung.

An den wettkampffreien Tagen vor dem Biathlon Weltcup wurden die Abfahrtsski angeschnallt und auf den Pisten des herrlichen Skigebiets "Kronplatz" gen Tal gewedelt. Zum Eindruck vom Biathlonstadion, der Atmosphäre und dem Randgeschehen befragt gab es eine einhellige Meinung: "Schön, aber so wie in Oberhof ist es nicht. Dafür ist die Umgebung mit dem ringsherum, unmittelbar aufsteigenden Gebirge beeindruckend." Der Stadionsprecher habe selbst beim Schießen der Favoriten seinen Wortschwall nicht zügeln können. So sei der Kontrast zwischen der Stille vor einem Schuss und dem Schrei danach im Falle eines Treffers nicht wie in Thüringen erlebbar. Natürlich können 7000 Zuschauer nicht solch eine Lautstärke wie 15 000 in Oberhof erzeugen.

Trotzdem sei es immer wieder ein Erlebnis dabei zu sein und das eine oder andere Wort mit Katrin Apel oder Daniel Graf zu wechseln. Diese haben natürlich aufgrund der Vorbereitung auf die Wettbewerbe nur wenig Zeit für ihre Fans. Trotzdem sei es schön zu wissen, dass Fans aus der Heimat vor Ort seien, so Daniel Graf. Am Montag vor den Wettkämpfen ergab sich die Gelegenheit zu einem kurzen Treffen mit Katrin Apel im Stadion. Bei dieser Gelegenheit wurde ihr das neue Fanclub-Plakat vorgestellt. Dazu wehte die Fahne des Frankenhainer Vereins überm und klang deren Glocke im Antholzer Tal.

Da die Frankenhainer an den Wettkampftage lange auf den Beinen waren, waren sie nur an einem Abend im großen Festzelt zur Weltcupparty dabei. Doch Langeweile kam auch an den anderen Tagen nicht auf. Dafür sorgte auch "Edmund" Riedel, langjähriges Vereinsmitglied und Stimmungskanone im Fanclub-Team, der mit Ehefrau Brigitta dabei war.

Aufgeschrieben von: Thomas HÖPFNER, Januar 2005